Weil wir als Team im selben Boot sitzen: Vom Flow zum Fokus

Man sagt ja immer, alle guten Dinge sind 3. Das können wir mit unserem 3. Teamday bestätigen. Der zentrale Gedanke, der diesem Tag zugrunde lag, war dabei folgender: Die Anforderungen an uns steigen, gleichzeitig bekommen wir nicht mehr Zeit, um sie zu erledigen, deswegen ist es wichtig, unsere Zeit effizient zu nutzen. Wie können wir unsere Arbeit also so effektiv wie möglich gestalten auf eine für alle vorteilhafte und angenehme Weise?

Unser Lösungsweg

Führte uns Richtung Donauinsel. Was uns dort erwarten würde, war uns bis dahin nur in Umrissen bekannt – der Chef hatte selbst geplant.

Angekommen beim Ruderverein RV Friesen wurden wir von unserem Trainer Bernhard Sieber empfangen. Mit seinem Unternehmen Flooozone unterstützt der Olympiaathlet und erfahrene Businesscoach Unternehmen bei Themen wie Leadership und Team Development. Das tut er, indem er den Teilnehmer:innen das Konzept des „Flow“ näherbringt – auf dem Wasser mit Paddel und Boot.

Oha, wir mussten also ans Ruder. Spätestens jetzt war allen klar, das wird anstrengend. Weil es aber nicht darum ging, einige Mitarbeiter in der Donau zu versenken, sondern einen Mehrwert für unsere Arbeit als Team zu generieren, widmeten wir uns zunächst der Theorie.

Was ist Flow?

  • Flow ist ein Zustand, in dem man vollständig in eine Tätigkeit vertieft ist und ein Gefühl von müheloser Konzentration und völliger Hingabe erlebt. Es ist ein Zustand, in dem die Zeit wie im Flug vergeht und man sich vollkommen auf die gegenwärtige Aufgabe konzentriert, ohne Ablenkungen.
  • Um in den Flow zu gelangen, gibt es einige Methoden. Wichtig ist, eine Tätigkeit zu wählen, die herausfordernd, aber dennoch machbar ist. Es erfordert ein gewisses Maß an Fähigkeiten und Kenntnissen, um das Gefühl der Leistung zu fördern, aber es sollte nicht überwältigend sein.
  • Eine klare Zielsetzung ist wichtig, um den Fokus zu schärfen und eine klare Richtung vorzugeben.
  • Ein weiterer Schlüssel ist eine Umgebung, die frei von Störungen ist – ein ruhiger, angenehmer Raum, in dem man sich wohlfühlt. Es hilft, Ablenkungen wie Handybenachrichtigungen oder laute Geräusche zu minimieren.
  • Man muss sich bewusst auf die gegenwärtige Aufgabe im Hier und Jetzt zu konzentrieren. Über Vergangenheit oder Zukunft kann man sich auch noch später Gedanken machen.
  • Letztendlich ist es wichtig, den Flow-Zustand als etwas Natürliches anzunehmen und nicht krampfhaft danach zu suchen.

Motivation ahoi: Von der Theorie in die Praxis

Ok, was Flow bedeutet, hatten wir geklärt, theoretisch. Und nebenbei auch, wann wir selbst in den Flow kommen. Darunter waren Tätigkeiten wie Gartenarbeit, Backen, Musizieren, Sport, Ausmisten und Handwerken. Büroarbeit hat es nicht in die Top 10 geschafft – seltsam, oder? Das hatte neue Fragen aufgeworfen:

Was bringt mein Flow den anderen? Und warum braucht es die Hilfe der anderen, damit ich arbeitstechnisch in den Flow kommen kann?

Weil es einfacher ist, Dinge zu verstehen, die man selbst macht und wir nicht nur drum herumreden wollten, ging es für uns nach einer kurzen Einschulung am Ruderergometer auch schon ab ins Boot.

Wir wurden in drei 4er Gruppen aufgeteilt mit jeweils einem eigenen Coach und hatten anschließend Zeit, uns mit dem Boot, den umgebenden Bedingungen und unserer fehlenden Koordination bekanntzumachen. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Coaches, für deren Geduld.

Bei der anschließenden Feedbackrunde an Land war schnell klar, warum Flow dem Erfolg auf die Sprünge hilft und sehr wohl auch eine Teamleistung ist. Es ging nicht darum, selbst das Maximum an Kraft abzurufen, sondern im Gleichschlag mit den anderen die Aufgabe so effizient wie möglich zu bewältigen – so wird sie nämlich auch einfacher. Und die Geheimzutat für unseren Ruderflow war Fokus!

Für das anschließende Abschlussrennen lautete die mentale Checkliste also:

  • Sei dir deines Platzes im Boot bewusst und handle dementsprechend.
  • Fokussiere dich auf das Wesentliche bzw. eine konkrete Sache.
  • Vertraue deinen Teamkolleg:innen; auch Sie wissen, was sie tun.

Der Startschuss fiel und es passierte mal nicht so viel; es war sehr windig. Während wir uns gefühlt haben wie Olympioniken, die Wasser und Wetter trotzten, muss unser hysterisches Gefuchtel ausgesehen haben wie ein Kampf ums Überleben. Nachdem Team Underdog (ja, der Name hatte einen Grund) aber bemerkte, dass sie ein Stück vorrückten und die anderen abfielen, zündeten sie den Turbo „uuuuund hopp, uuuuund hopp …“ Schlag für Schlag Richtung Ziel. 

Das Fazit:

Es ging also darum, die Stärken des Einzelnen für das Team richtig zu nutzen und einen Rhythmus für die erfolgreiche Zusammenarbeit als Team zu finden. (Man muss dann nicht mal unheimlich exzellent sein, obwohl wir das natürlich auch können.)

Land in Sicht: das Ruder-Resumee

Rudern ist Teamwork. Einzelkämpfer verpulvern einfach ihre Energie und behindern auch noch die anderen. Wer zusammen auf ein Ziel hinarbeitet, arbeitet nicht nur effektiver, sondern auch ressourcenschonender. Vertrauen ins Team und gegenseitige Rücksichtnahme sind Erfolgsmultiplikatoren.

Und Hollywood hat Recht: Am Ende gewinnen die Underdogs.

Im zweiten Teil unseres Teamtages ging es dann darum, unsere Erkenntnisse auf unsere Arbeit als Team umzumünzen. Abgeleitet von unseren Erkenntnissen zu Wasser befassten wir uns mit dem Thema Fokus und dem Konzept der Fokuszeit: Ein Zeitfenster, in dem wir alle bewusst unsere Arbeit erledigen können, frei von jeglicher Unterbrechung seitens der Kollegen oder von außen. Denn wer den Rücken frei hat, kann sich besser auf seine Arbeit konzentrieren.

Wie wir unsere Fokuszeit konkret umsetzen und wie es uns seither damit ergangen ist, berichten wir demnächst.

Den Abschluss eines gelungenen Teamdays feierten wir im Bootshaus. An dieser Stelle auch herzliche Grüße an unseren Emotional-Support-Schwan „Jürgen“, der den ganzen Tag an unserer Seite war; offensichtlich mit Erfolg. ^^

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