Du bist von Anfang an mit vollem Einsatz bei unserem BGF-Projekt dabei – was hat dich persönlich motiviert, dich in diesem Bereich so stark zu engagieren?
Das Thema ist für mich positiv besetzt: während meiner Tätigkeit als Qualitätsmanagerin an einer Universitätsklinik, habe ich mich für die Arbeitsplatzgestaltung von Ärzt:innen in einem speziellen Bereich eingesetzt. Damals habe ich miterleben können, dass kleinste räumliche Änderungen große Auswirkungen auf das Miteinander haben können – und gleichzeitig dabei gemerkt, dass mich das Thema interessiert und mit Freude erfüllt.
Gesundheit am Arbeitsplatz – was bedeutet das für dich ganz persönlich?
„Style matters“ – wo, wie und in welcher Atmosphäre wir unsere 24h täglich verbringen, ist nicht egal und hat Auswirkungen auf die Produktivität, das Miteinander und unser Wohlbefinden.
Licht, Fokus versus Lärm, spannende Tätigkeiten, kurze Bewegungspausen und ein nährendes Essen etc. – dies alles beeinflusst die Produktivität im Team und die Qualität der Kundenkontakte. Das gute Miteinander hat dann selbstverständlich auch wiederum Auswirkungen auf die Abendstunden und das Wochenende.
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Du hast regelmäßig tolle Ideen zu unseren Monats-Challenges beigesteuert. Wie bist du auf diese Ideen gekommen und was war dein persönliches Highlight bisher?
Know your Why: Extrinsisch motivierte Veränderungen gehen, wie wir wissen, sehr häufig mit Widerständen einher. Wir haben uns gemeinsam mit Sandra Kalva und Luise Liehr zu dritt im Team auf den Bereich „Individuelle Bewegung“ fokussiert. Es war uns schnell klar, dass „Bewegen wir uns mehr und vermeiden wir das zu viele Sitzen“ nicht sehr motivierend klingt.
Die Idee mit dem BGF-Board und dem spielerischen Zugang basiert auf der Tatsache, dass unser Gehirn einen Grund braucht – genauer gesagt die Amygdala des limbischen Systems – warum es einer Veränderung zustimmen soll.

So entstand die Idee, monatlich eine neue Challenge auszurufen, wie „Nimm die Treppe, statt den Lift“, oder „Steig eine Station früher aus “. Dabei wurde jede gewonnene Schlacht, heruntergebrochen auf: 1 Tag Bewegung wird mit 1 Punkt belohnt und gleichzeitig in 1 Euro umgewandelt – und damit eine soziale Organisation unterstützt.
Die Bürosport-Videos sind für viele von uns ein kleiner Motivationskick zwischendurch. Was war dir dabei wichtig?
Meine Cousine hat mich ursprünglich dazu inspiriert: sie turnt bereits seit Beginn der Corona-Pandemie gemeinsam mit einer Kollegin im Büro und hat mir immer begeistert davon berichtet. Sie hat mich motiviert, das ebenso auszuprobieren. So habe ich begonnen eine „Hello Office-Workout Bibliothek“ von aktuell 48 Videos (Ziel: 50) in unserem Office-Teams anzulegen und zu posten. Was ist mir dabei wichtig? Das Angebot ist mit einem Kann und keinem Muss verknüpft. Jede/r kann sich bei Bedarf eines der You-Tube Videos, die nicht länger als 10 Minuten dauern, auswählen und dann zeitunabhängig turnen. Gemeinsam oder allein: EnJOY lautet der Slogan 😊

Welche Rückmeldungen hast du aus dem Team bisher zu deinen Beiträgen bekommen?
Manche Kolleg:innen haben berichtet, dass sie die Übungen ab und zu am Ende eines Homeoffice-Arbeitstags durchführen – so als „Segway“ in die Freizeit. Das finde ich eine gute Idee, weil dadurch der Übergang leichter gelingt und aktiv gestaltet wird. Manche Kolleg:innen sehe ich auch zwischendurch im Büro turnen. Da sind dann zum Teil auch andere Übungen dabei – Gudrun setzt z. B. ein Theraband ein. Eine/r motiviert die/den anderen. Hauptsache ist: Wir bewegen uns zwischendurch und bleiben fit.
Was hat sich für dich im Arbeitsalltag durch die BGF-Maßnahmen verändert? Gibt es eine Maßnahme oder Routine, die du mittlerweile gar nicht mehr missen möchtest?
Man kann mit kleinen Impulsen sehr viel bewirken – ich setze z. B. die 40/15/5-Regel (40 Minuten im Sitzen, dann 15 Minuten lang im Stehtischmodus arbeiten, gefolgt von 5 Minuten Bewegung …) regelmäßig ein und spüre den Unterschied.
Hast du das Gefühl, dass sich die Stimmung im Team durch das Projekt verändert hat?
Die Stimmung ist generell sehr gut, aber ja, schon. Wobei das vielleicht damit zusammenhängt, dass die Challenges mit einem gewissen Augenzwinkern und ohne Druck, jedoch mit einem gemeinsamen Ziel verbunden waren.
Welche Ideen oder Wünsche hast du für die Weiterführung des Projekts in 2025?
Ich denke, man könnte auch andere Team- bzw. individuelle Ziele mit einer Challenge verbinden – der spielerische Zugang motiviert und bringt eine gewisse Leichtigkeit in die Thematik.
Wenn du Kolleg:innen anderer Firmen einen Tipp geben könntest: Wie startet man am besten mit BGF im Unternehmen?
Tatsächlich empfehle ich, das Team der ÖGK zu kontaktieren und sich professionell beraten zu lassen. Auf der BGF-Website gibt es viele hilfreiche Informationen sowie einen gut gefüllten Downloadbereich. Das sind die Profis, die über weitreichende Erfahrungen in den unterschiedlichsten Branchen verfügen.

Was motiviert dich persönlich, immer wieder neue Impulse für das Team zu setzen?
Ich habe mir das ehrlich gesagt noch nie überlegt, haha. Ich gebe meine Ideen durch den Filter „Was sind die aktuellen HCC-Ziele?“ und wenn sie aktuell sind, schicke ich sie in die Runde. Mir gefällt bei HCC, dass jede/r in bestimmten Bereichen Ideen, Impulse und Talente einbringen kann und dass das dann ein großes Ganzes ergibt. Das BGF-Projekt ist für mich dafür ein gutes Beispiel.

Katarina Peer ist Dialog-Specialist im Dialogcenter der HealthCareConsulting Group und findet für unsere Kund:innen und Mitarbeiter:innen immer die richtigen Worte.