Ich mag Dich (nicht)?!

Ihr habt in der Apotheke jeden Tag mit Hunderten unterschiedlicher Menschen zu tun. Manche sind euch sympathisch, andere vielleicht nicht. Woran das liegt? Ein Blick in euer Gehirn verrät uns mehr.

 

Wenn wir Menschen begegnen, dann zählt in vielen Fällen der erste Eindruck – das ist eine Körper- oder Handhaltung, ein erster Satz, die Kleidung, etc. Und schon innerhalb dieser ersten Momente entscheiden wir, ob uns jemand sympathisch, kompetent, verlässlich und vieles mehr erscheint. Damit erzähle ich euch mit Sicherheit nichts Neues. Spannend daran finde ich aber, dass dieser erste Eindruck nicht für jeden von uns gleich ist. Personen, die ihr sympathisch oder kompetent findet, werden von euren Freunden vielleicht als unsympathisch oder inkompetent wahrgenommen. Es gibt also keine einheitliche Meinung. Die Gründe dafür sind vielfältig: unsere Erziehung, unsere Werte, unsere bisherigen Erfahrungen im Leben, etc. Aber einer der Gründe ist auch unsere unterschiedliche Gehirnstruktur.

Wenn wir einen Blick unter unsere Schädelknochen werfen, dann sehen wir dort drei Gehirnbereiche: Kleinhirn, Zwischenhirn, Großhirn. Jeder dieser Bereiche übernimmt andere Aufgaben bzw. hat eine andere Auswirkung auf unser Verhalten, unsere Vorlieben und Neigungen. Wissenschaftler haben zusätzlich herausgefunden, dass diese drei Gehirnbereiche bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und „aktiv“ sind. Dadurch ergibt sich unterschiedliches Verhalten, das wir selbst an den Tag legen, aber auch bei anderen Menschen sympathisch etc. finden.

 

Beginnen wir mit dem Kleinhirn

Der älteste Gehirnteil ist das Kleinhirn (auch Stammhirn genannt). Wir haben diesen in den Jahrtausenden der Evolution von den Reptilien „geerbt“. Er ist für folgende Aufgaben verantwortlich bzw. gibt uns die folgenden Fähigkeiten:

  • Selbsterhaltung und Instinkte: Vereinfacht gesagt könnte man auch von „Bauchgefühl“ sprechen. Menschen mit einem stark ausgeprägten Kleinhirn verlassen sich sehr stark auf die eigenen Gefühle und auf ihre bisherigen Erfahrungen. Dies führt zum Beispiel dazu, dass sie sehr gerne immer wieder an die gleichen Orte auf Urlaub fahren oder beim Einkaufen auf die gleichen Marken und Produkte setzen. In der Apotheke sind das zum Beispiel KundInnen, die sich immer die gleichen OTC-Produkte kaufen oder bei der Umstellung von einem Original auf ein Generikum sehr skeptisch sind, weil sie „doch mit dem alten Produkt so gute Erfahrungen gemacht haben“.
  • Kennen der Vergangenheit: Wenn man Personen mit einem starken Kleinhirn nach der Vergangenheit fragt, bekommt man ganz klare Antworten, denn sie erinnern sich genau daran, welche Lieblingshits es in ihrer Jugend gespielt hat oder was ihr Lieblingsmärchen in Kindertagen war. In der Apotheke sind das zum Beispiel Kunden, die gerne erzählen, dass sie schon seit so vielen Jahren in die Apotheke kommen und sich noch daran erinnern können, wie die Apotheke vor 30 Jahren ausgesehen hat.
  • Gruppenmenschen: „Gemeinsam macht alles einfach mehr Spaß.“ Diesem Motto sind Menschen mit einer Kleinhirn-Dominanz treu und sind daher das genaue Gegenteil von Einzelgängern. Beim Sport treiben sie gerne Mannschaftssport, wo es darum geht, gemeinsam einen Sieg zu erzielen und nicht alleine jemand anderen zu besiegen. Es geht ihnen um einen guten Kontakt zu anderen Mitmenschen. Sie möchten von allen gemocht werden und der persönliche Kontakt ist ganz wichtig. In der Apotheke sprechen diese Kunden sehr gerne auch einmal private Worte an der Tara oder fragen auch nach, wie es einem heute geht.

Rund ein Drittel eurer Kunden gehören zu dieser Gruppe der „Kleinhirn-Dominanten“. Sie sind besonders treue Kunden und wollen aber auch wertschätzend und persönlich betreut und beraten werden.

Manche von euch werden sich bei der Beschreibung gut wieder gefunden haben. Andere werden sich vielleicht gesagt haben „Also das bin ich gar nicht“. All jenen sei heute gesagt, dass sie sich bitte bis zur nächsten Ausgabe des PKA Journals gedulden mögen, denn da gibt es dann die Auflösung wie sich Menschen mit Zwischen- und Großhirn-Dominanz verhalten. Und ich verrate euch, wie ihr das Wissen über die Gehirntypen sowohl in der Apotheke als auch im Privatleben nutzen könnt. Also die nächste Ausgabe nicht verpassen!

Bis dann – Euer Dominik

 

pkajournal: Artikel #6/2021 | Ich mag dich (nicht)?! | Redaktion: Mag. Dominik Flener

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