Podcasts bringen Tiefe – keine Schlagzeilen.
In einer Welt, in der „Klicks“ und „Likes“ zählen, erlauben Podcasts das Gegenteil: Zeit, Kontext, Zwischentöne. Hier können Patient:innen ihre Geschichten erzählen, Ärzt:innen praxisnah erklären oder Expert:innen den Dschungel unseres Gesundheitssystems entwirren. Podcasts begegnen ihren Hörer:innen auf Augen- bzw. Ohrenhöhe. Die Stimmen schaffen Nähe, manchmal sogar Vertrauen – und das ist für eine Branche, die oft mit Distanz wahrgenommen wird, Gold wert. Und dabei entscheidet nicht die Lautstärke, sondern die Relevanz.
Erfolgreiche Formate sind:
- Storytelling – die Reise von Patient:innen durch das System, ein Forscher oder eine Forscherin auf der Spur eines neuen Wirkstoffs.
- Expertentalks – verständlich erklärt mit tiefer gehenden Fragen, ohne in endlosen Fachjargon zu verfallen.
- Systemkritik & Innovation – Podcasts, die Missstände aufzeigen und mit neuen Ideen Debatten anstoßen.
Abseits der medizinischen Podcasts möchte ich zwei Branchen-Podcasts empfehlen: „Gesundheit argumentiert“ (Der RELATUS-Podcast mit Martin Rümmele) und „Healthcare Changers“. Während Ersterer in rund 30 Minuten pointiert Missstände und Reformbaustellen im System beleuchtet, lädt Zweiterer zu einstündigen Gesprächen mit Vordenker:innen über Innovation, Digitalisierung und neue Versorgungsmodelle ein. Zusammen zeigen beide, wie breit das Spektrum im Healthcare-Podcast-Bereich sein kann: hier die kritische Analyse des Status quo, dort die Vision für morgen.
Genau diese Mischung aus ehrlichem Realitätscheck und inspirierendem Zukunftsbild könnte auch für die Pharmaindustrie der Schlüssel sein, Podcasts nicht nur zu hören, sondern aktiv mitzugestalten. Denn ein gut gemachter Podcast kann Vertrauen schaffen, Reputation stärken und Themen platzieren, die sonst untergehen würden.
PharmAustria | PA 03./2025 | Haben Sie das schon gehört? | Dominik Flener, Geschäftsführer HealthCareConsulting Group